Lektion 1: Du bist bereits erleuchtet

Jeder Mensch ist wie eine Lampe, die an eine große Stromquelle angeschlossen ist. Aber nur wenige suchen nach dem Schalter, um das Licht auch einzuschalten. Du bist einer dieser Menschen! Erkenne das Licht an, das du in dein Leben und in das Leben anderer gebracht hast. Ich möchte dieses Buch und diese allererste Lektion damit beginnen, dass ich dich dazu ermutige, dir für die bereits getane Arbeit auf die Schulter zu klopfen.

Deine Geschichte handelt bereits von Erleuchtung. In den letzten Monaten, Jahren und vielleicht Jahrzehnten hast du damit begonnen, Zugang zu der Kraft zu bekommen, mit der du seit deinem ersten Atemzug auf Erden verbunden bist – der Kraft deiner Seele und des Lebens selbst.

Du hast Zeiten des Wandels und der Herausforderung erlebt. Anstatt einen Rückzieher zu machen, hast du in deine Verbindung zur eigenen Kraft investiert. Du hast gelernt, wie du dir in schwierigen Zeiten selbst helfen kannst. Und wenn du dies liest, würde ich wetten, dass du heute mehr Glauben und Spiritualität in dir trägst, als die Person, die du vor fünf, zehn oder zwanzig Jahren warst. Kurz gesagt, du bist bereits eine weiter entwickelte Version deiner selbst geworden!

Die Journalistin und Komikerin Mandy Stadtmiller erzählt mit sanftem Humor, wie ihr eine Scheidung im Alter von dreißig Jahren als Katalysator zur Selbsthilfe diente. In ihrem Artikel 30 Selbsthilfebücher, die mein Leben nachhaltig verändert haben, schreibt sie:

Hättest du mich in der High School oder auf dem College getroffen, würdest du mich nicht als die selbstbewusste Frau wiedererkennen, die ich heute bin. ... Ich denke, dass die Investition in die eigene persönliche Entwicklung eine der besten Investitionen ist, die man überhaupt in sein eigenes Leben und Glück machen kann – auch wenn es ziemlich uncool ist, das zuzugeben. 
Meine Entwicklung von einem weinerlichen, selbsthassenden, lähmend überapologetischen, ständig beunruhigten, schüchternen Küken zu einer Person, die genau das Gegenteil davon ist, ist der beste Beweis dafür.

Ich wette, an diesem Punkt in deinem Leben hast auch du eine Liste von 30 (oder mehr) Büchern, die du Menschen empfehlen würdest, mit denen du deine Geschichte teilen möchtest. Doch obwohl du viel gelernt und getan hast, stellst du dir die Frage: »Was nun?«

Die Reise der Selbstfindung führt über ein abwechslungsreiches Terrain. Manchmal ist es eine sanfte, stetige Steigung, manchmal ein Berg, der so steil ist, dass du die gesamte Ausrüstung, die du erworben hast, einsetzen musst. Und manchmal erreichst du ein Plateau und bist dir nicht sicher, wohin du als Nächstes gehen sollst.

Aber du warst auf dieser Reise nicht allein. Wahrscheinlich hast du auf dem Weg einen Begleiter gespürt, der dich in diese oder jene Richtung stupst und dich immer wieder ermutigt. Dieser reisende Gefährte ist deine Seele.

Während wir in einer eher spirituell orientierten Gemeinschaft häufig das Wort Seele verwenden, schenken wir ihr und der Frage warum wir hier sind, oftmals nicht die nötige Aufmerksamkeit und Konzentration. Manchmal betrachten wir unsere Seele einfach nur als einen Mitfahrer.

Ich glaube, der nächste Schritt zur Erleuchtung besteht darin, eine innige Beziehung zu deiner Seele zu entwickeln und zu lernen, dir das, was ich deine kreative Magie nenne, zunutze zu machen. Dies geschieht, indem du erfährst, wie du hierhergekommen bist, was deine Seele durch dich zu erfahren hofft, und wie du dein neu gewonnenes Verständnis nutzen kannst, um deiner Seele das Abenteuer deines Lebens zu schenken.

Die gute Nachricht: Das Abenteuer hat bereits begonnen! Dieses Buch wird dir zeigen, wie eine bewusstere und gezieltere Beziehung zu deiner Seele zu einem lichteren und leichteren Leben für euch beide führt, und so deinen Weg der Erleuchtung erhellen wird.

Der Kreislauf der modernen Erleuchtung

Irgendwo in dem Raum, in dem du gerade sitzt, siehst du wahrscheinlich eine Lampe oder eine andere Art von Beleuchtung. Ist die Lampe eingesteckt, kann sie elektrischen Strom leiten. Betätigst du den Schalter, leuchtet Licht, weil der Strom nun durch das Stromkabel zur Glühbirne fließen kann.

Der Prozess der Erleuchtung ist wie das Einschalten von Licht in deinem Leben und die Entdeckung dessen, was IST. Alle Menschen sind erleuchtungsfähig. Wir alle sind an die Energieströme unserer Seele und an Alles-Das-Ist angeschlossen. Aber wie du bemerkst, wenn du dein eigenes Leben oder das Leben anderer um dich herum betrachtest, bedeutet eingesteckt zu sein nicht automatisch, dass das Licht auch an ist.

Um das Licht einzuschalten, müssen wir Maßnahmen ergreifen. Wir müssen den Schalter drücken. Nur dann kann die Energie deiner Lebendigkeit zu dir und durch dich fließen.

Die Energie der Erleuchtung

Was genau ist die Kraft der Erleuchtung – diese Energie, die durch uns fließt? Wo kommt sie her?

Es gibt viele Worte für diese Kraft oder Macht: das Göttliche, das Bewusstsein, das Universum, Alles-Das-Ist, und natürlich Gott (mit all seinen Namen). In meinen eigenen Studien beziehe ich mich zumeist auf das Göttliche. Wenn du einen anderen Begriff bevorzugst, dann ersetze ihn beim Lesen einfach. Ich werde auch die Begriffe Geist, Quellen-Energie, Kreativität und Bewusstsein als nuancierte Aspekte des Göttlichen verwenden. In solchen Fällen erkläre ich die jeweiligen Bedeutungen im thematischen Zusammenhang.

Das Göttliche nährt deine Seele mit Lebendigkeit. Die Kraft deiner Seele wiederum nährt dich und führt dich zu deinem ganz persönlichen Ausdruck von Erleuchtung. Was also ist deine Seele? Es ist die Kraft, die deine persönliche Schöpfung in Gang gesetzt hat. Die Kraft deiner Seele verkörpert dich und kann durch dich hindurch wirken, wenn du es zulässt.

Eine Anmerkung zu dem Begriff »Macht« (power)

Bevor ich fortfahre, möchte ich klarstellen, was ich meine, wenn ich von »Macht« spreche. Es gibt zwei Arten von Macht: »Macht über« etwas oder jemanden, davon ist hier nicht die Rede. Und dann gibt es eine Art »Macht durch«, diese ist gemeint. So wie die Elektrizität durch eine Lampe fließt damit die Glühbirne leuchten kann, so fließt die Leidenschaft deiner Seele durch dich, um als Du zu existieren, damit Du leuchten kannst. Du schaltest den Schalter deiner Seele an, aber er hat keine Macht über dich. Du lädst die Kraft der Erleuchtung ein, in dir präsent zu sein, und du entscheidest, wie du sie anwendest.

Jede Art von »Macht über« verdunkelt dein Licht. Ich kenne viele Menschen, die in den autoritären Regimes Osteuropas aufgewachsen sind. Ich habe auch Menschen kennengelernt, die wegen fehlender Religionsfreiheit aus ihrem Herkunftsland geflohen sind. In solchen Fällen war ihr Leben durch eine ganz reale »Macht über« bedroht.

Vielleicht geht es dir genauso wie mir, und du bist in einem relativ freiheitlichen Staat aufgewachsen. Was hat also »Macht über« uns? Es sind die Überzeugungen, die wir von uns selbst haben, die einschränkend sind und nicht wahr; es sind unsere Glaubenssätze, die Macht über uns haben. Falsche Überzeugungen von sich selbst, die eigenen Rollen und das Leben im Allgemeinen verdecken die unendlichen Möglichkeiten unserer Kreativität und trennen uns von der Liebe zum Göttlichen und unserer Seele. »Macht über« kann viele Gesichter haben, von denen wir einige später in diesem Buch genauer untersuchen werden.

Du weißt aus eigener Erfahrung, dass die Widerlegung falscher Überzeugungen dich von deren Macht über dich befreit. Wenn sich ein solcher Irrglaube auflöst, dann heißt es: »Licht an!« Deine Seele strahlt durch dich hindurch. Wenn du erlebst, wie die Kraft deiner Seele durch dich fließt, dann erleuchtet dich ihre Freude von innen heraus.

Die »Macht durch«-Qualität der Erleuchtung ist zart und doch expansiv, magisch und wundersam zugleich. Sie ist keineswegs aggressiv oder dominant. Im Gegensatz dazu erkennst du die Kraft der »Macht über« daran, dass du Enge, Mangel an Kreativität und einen Verlust an persönlicher Freiheit spürst. Während du deine Reise fortsetzt, nimm ganz bewusst deine Empfindungen wahr, die dann entstehen, wenn du verschiedene Formen von Macht erlebst, sowohl innere als auch äußere, und mit ihnen interagierst. Diese Gefühle sind ein starker Indikator dafür, ob du »Macht über« oder »Macht durch« erfährst. Das kann bei Entscheidungsfindungen hilfreich sein.

Die Kraft, mit der du sich verbinden willst, und die durch dich hindurchströmen darf, ist die Energie der Lebendigkeit.

Die Energie der Lebendigkeit

Martha Beck sagt in ihrem Buch Steering by Starlight, dass »Erleuchtung immer den Geschmack von Freiheit trägt«. Ich würde dem hinzufügen: »Freiheit schmeckt nach Lebendigkeit«. Wenn ich Lebendigkeit in mir spüre, fühle ich mich frei, und wenn ich mich frei fühle, spüre ich Lebendigkeit. Daher: Erleuchtung = Freiheit = Lebendigkeit.

Wir leben in einem Urquell reiner Lebendigkeit. Wäre es nicht großartig, wenn man so viele Schaumbäder oder lange heiße Duschen nehmen könnte, wie man möchte, ohne sich um den Naturschutz zu sorgen? In einer physischen Welt mit endlichen natürlichen Ressourcen zu leben, macht es schwierig, sich eine unendliche Energiequelle im Inneren vorzustellen, aber es ist wahr: Lebendigkeit ist unbegrenzt.

Du denkst vielleicht: »Das gilt nicht für mich, meine Energie ist sehr wohl begrenzt. Ich habe ständig das Gefühl, dass ich ein Nickerchen bräuchte!« Ich beziehe mich hier aber weder auf die Energie, die du für körperliche Anstrengung benötigst, noch auf die Energie, die du durch geistige/emotionale Aktivitäten aufwendest. Stattdessen spreche ich von der unbegrenzten Energie des Lebens an sich – der Energie der Lebendigkeit.

Ich wurde mir dieser Energie erstmals bewusst, als ich unsere Haustiere beobachtete. Ich bemerkte, dass, obwohl unsere Hunde körperlich alterten, viele von ihnen geistig und emotional jung blieben. Die pensionierten Beagles wussten nichts von ihrem Rentnerdasein. Bei der Witterung eines Kaninchens würden sie immer noch aufwachen, heulen, und ihrer Jagdleidenschaft so gut wie möglich folgen. Noch im biblischen Alter von fünfzehn Jahren wollte unsere Lieblings-Labradorhündin Abby einen Ball fangen, obwohl sie kaum mehr stehen konnte.

Als ich diese Hunde dabei beobachtete, wie sie unabhängig von ihrem physischen Zustand mit ihren Sehnsüchten verbunden blieben, wurde mir klar, dass es daran lag, dass die Energie der Lebendigkeit noch immer durch sie hindurch strömte.

Der Grund, warum diese Energie sowohl endlos als auch zeitlos ist, liegt darin, dass ihre Quelle deiner Seele entspringt. Deine Seele ist immer ganz enthusiastisch darüber, »Du zu sein«, auch in den späten Phasen deines physischen Lebens. Deine Seele möchte erschaffen, erfahren und sich entwickeln – zeitlebens. (Mehr darüber erfährst du in Lektion 2).

Du bist jemandes Dalai Lama

Du bist Teil einer weltweiten Bewegung. Wenn du nicht daran glaubst, die Wirtschaft tut es ganz sicher! Allein in den Vereinigten Staaten wird der Wert der Selbstoptimierungs-Industrie auf 11 Milliarden Dollar geschätzt.

Aber du bist mehr als nur Teil eines Marktes – du bist ein Gestalter des Wandels. Und wenn du Veränderungen in dir selbst herbeiführst, bewirkst du auch Veränderungen auf dem Planeten.

Wie die 30 Bücher, die Mandys Leben verändert haben, gibt es Lehrer, Bücher, Schriften und andere Ressourcen, die auch deines verändert haben. Und es gab jemanden, die/der das Leben der Autorin, deren Buch du gelesen hast, oder des Lehrers, dessen Werkstatt du geliebt hast, verändert hat, und so weiter und so fort. Jetzt kannst du diese Linie weiterführen, indem du dich für die Menschen einsetzt, die folgen werden.

Wenn du an erleuchtete Menschen denkst, stellst du dir vielleicht den Dalai Lama vor, die inspirierenden Heiligen der Weltreligionen, oder deine erstaunliche Nachbarin, die im reifen Alter von neunundneunzig Jahren ein strahlendes Funkeln der Erleuchtung in ihren Augen trägt. Ich bin überzeugt, dass auch du für jemanden (oder vielleicht für viele Menschen) in dieser Welt eine Art Dalai Lama bist. Du bist eine Glühbirne, die den Raum um dich herum erleuchtet und die ganze Welt so viel heller macht.

Zu beobachten, wie du dein Licht einschaltest, indem du lernst, die Energie deiner Lebendigkeit zu kanalisieren, inspiriert andere dazu, dasselbe zu tun.

Deine Stärken und Herausforderungen

Als ich sagte, dass du der Dalai Lama von jemandem bist, dachtest du da: »Nein, auf keinen Fall, ich doch nicht«? Hast du vielleicht beschämt den Kopf ein wenig gesenkt und zugegeben, dass du vielmehr das Gefühl hast, im Dunkeln zu tappen, vielleicht sogar im Stockdunkeln?

Den Weg der Erleuchtung zu gehen, bedeutet nicht, ein:e vollkommen erleuchtete:r Meister:in zu sein. Vielmehr befindet sich jede:r von uns in einem kontinuierlichen Prozess, in dem wir mehr und mehr erleuchtet werden. Auch der Dalai Lama lernt noch dazu.

 Manchmal ist die Sehnsucht, sich weiterzuentwickeln, hinderlich. Wir überblicken nicht, wie weit wir bereits gekommen sind. Daher lass uns über drei Fähigkeiten sprechen, die du bereits gelernt hast, wahrscheinlich ohne dir dessen bewusst zu sein. Ich nenne diese Fähigkeiten, die du zu deinen Stärken zählen kannst, die »3 R’s«.

Die drei Stärken (R’s)

Die wichtigsten Stärken sind nicht die Fähigkeiten zu lesen, zu schreiben oder zu rechnen. Es sind Verantwortung, Anerkennung und Empfangsbereitschaft (im englischen 3 R’s: responsibility, recognition, und receiving):

  • Verantwortung: Du ergreifst Maßnahmen zur Selbsthilfe.
  • Anerkennung: Du erkennst und anerkennst dein wahres Selbst.
  • Empfangsbereitschaft: Du ziehst Nutzen aus der Erkenntnis.

Verantwortung bedeutet, du engagierst dich. Du entscheidest dich dafür, dir selbst zu helfen, wenn das Leben dich mit Herausforderungen und Veränderungen konfrontiert. Du suchst nach deinem inneren Stromschalter, und wenn du ihn findest, schaltest du ihn ein. Verantwortung bedeutet, immer wieder für sich selbst und die Seelenkraft, die durch dich leben will, einzustehen.

Anerkennung bezieht sich darauf, dir die Zeit zu nehmen, genau zu betrachten was du siehst, wenn die Lichter in dir angehen. Du fragst dich: »Wer bin ich?« Du erkundest die neue Landschaft und machst Entdeckungen. Du wirst verletzlicher, wenn du dich in diesen Raum des Unbekannten begibst – aber du wirst auch stärker, wenn sich deine innere Wahrheit offenbart.

Wenn du Verantwortung übernimmst und erkennst, wer du bist, fließt die Kraft der Lebendigkeit stärker. Dein Licht brennt heller. Du suchst nicht mehr nur nach Antworten, sondern die Antworten kommen mehr und mehr zu dir. Du öffnest dich, um Transmission von Wissen und Wahrheit aus deinem Inneren zu empfangen, die dich zunehmend mehr erleuchten. Du wirst zu deiner eigenen Quelle der Kraft.

Die 3 R’s oder drei Stärken, sind Instrumente, die dir dabei helfen, deine Herausforderungen zu bewältigen.

Die vier Herausforderungen

Du und ich, wir leben in einer Zeit großer politischer und religiöser Freiheit im Vergleich zu anderen Epochen der Geschichte. Es steht uns frei, die Erleuchtung außerhalb eines bestimmten gesellschaftlichen Rahmens zu suchen. Wir können nach Indien, Massachusetts oder in unseren eigenen Hinterhof gehen, um unser Wachstum voranzubringen.

Durch meine Arbeit als Lehrerin und Life Coach habe ich vier primäre Herausforderungen auf dem modernen Weg zur Erleuchtung identifiziert: Bedauern, Zweifel, Schuldgefühle und Abneigung. Wir nehmen diese Herausforderungen als persönlich wahr, aber es sind ebenso kollektive Aufgaben. Ich gehöre zu denjenigen, die davon ausgehen, dass Selbstheilung auch zur Heilung des Kollektivs beiträgt.

Das Bedauern kommt ins Spiel, wenn man seiner Vergangenheit nicht verzeihen kann; es lastet schwer sowohl auf der persönlichen Freiheit, als auch auf der Kreativität. Bedauern ist oft mit großen Verlusten verbunden, über die wir nicht hinwegkommen. Etwas wurde dir aufgezwungen, dass du nicht wolltest; oder du hast dich machtlos gegenüber einem unerwarteten Verlust gefühlt. Vielleicht trägst du einen Koffer voller Schmerzen aus der Vergangenheit mit dir, und fragst dich, warum du überhaupt noch lebst. Dieses Hinterfragen führt zu dem, was ich den »Schmerz der Inkarnation« nenne.

Bedauern bezieht sich auf ein Dasein als Opfer. Man kommt auf die Erde und ist seiner Umwelt hilflos ausgeliefert. Vielleicht hast du in deiner Kindheit ein Gefühl der Ohnmacht gegenüber deinen Lebensumständen erlebt. Als Erwachsene:r kann sich das Muster der Machtlosigkeit in Beziehungen gezeigt haben – in einer schwierigen Ehe, in Problemen bei der Erziehung oder am Arbeitsplatz. Oder du hast vielleicht einen schwerwiegenden Verlust durch den Tod eines geliebten Menschen erlebt, von dem du dich nicht erholen kannst.

Ein Hauptziel der Selbsthilfe und Selbstentfaltung ist es, den Punkt persönlicher Macht zu finden, der über das Opferdasein hinausgeht, und es dir ermöglicht, die andere Seite des Bedauerns zu erreichen und dich der Lebendigkeit zu öffnen. Praktiken wie Akzeptanz, Mitgefühl und Vergebung für sich selbst, für andere und für die Lebensumstände sind die Schlüssel dazu. Solche Praktiken befreien dich von Selbstmitleid und Opferhaltung. Wenn du Gegebenheiten akzeptieren und verzeihen kannst, und dabei Mitgefühl für dich selbst und andere entwickelst, löst sich das Bedauern auf und Lebendigkeit kann fließen.

Sind Praktiken wie Vergebung eine Form der Übernahme von Verantwortung? Und ob! Wenn du so bist wie ich, wirst du sicherlich feststellen, dass Vergebung Anstrengung erfordert. Es liegt in deiner Verantwortung, Werkzeuge zu finden, die dir helfen, deinem Umfeld und den Handlungen anderer zu verzeihen. Du bist dafür verantwortlich, sie auch anzuwenden. Je nach Situation kann Verantwortung bedeuten, dass du nach einem für dich passenden Beratungsangebot suchst, um vergangene Traumata auf deinem Weg zur Vergebung aufzuarbeiten.

Eines meiner bevorzugten Werkzeuge zur Vergebung ist Byron Katies The Work (eine Methode der Selbstbefragung und des Perspektivwechsels). Unterstützung für die Heilung von Bedauern finde ich auch in den Lehren von Pema Chödrön und Tara Brach. Wenn ich spüre, dass mich ein Anfall von Opferhaltung überkommt, ermahne ich mich dazu, mich eines dieser Werkzeuge zu bedienen und mir selbst zu helfen. Wenn ich Verantwortung übernehme, spüre ich immer mehr Raum für Lebendigkeit und Freude.

Zweifel ist die Verweigerung deiner persönlichen Macht. Während das Bedauern der Vergangenheit erlaubt, dein Glück in der Gegenwart zu überschatten, erlaubt der Zweifel der Gegenwart, deine Kreativität und Freiheit einzuschränken. Stell dir zum Beispiel vor, du würdest gerne eine andere Karriere einschlagen, aber du hast eine lange Liste von Zweifeln. Z.B. dass du zu alt bist, dass du nicht qualifiziert genug bist oder dass du nicht genug Geld verdienen wirst. Und dann tust du gar nichts. Der Zweifel hat dir deine persönliche Macht genommen.

Du räumst Zweifel dadurch aus, indem du Verantwortung übernimmst – die erste der drei o.g. Stärken. Du verpflichtest dich, in deinem eigenen Namen zu handeln. So kannst du der experimentierende Wissenschaftler deines eigenen Lebens werden.

Wenn du zum Beispiel deinen Arbeitsplatz wechseln möchtest, welche Maßnahmen musst du konkret ergreifen? Du könntest damit beginnen, ein Vision Board aufzustellen, oder du besuchst an einer örtlichen Volkshochschule einen Kurs darüber, wie du zu einem späten Zeitpunkt deiner Karriere das Tätigkeitsfeld wechseln kannst – je nachdem was deiner Persönlichkeit und deinen Bedürfnissen am meisten zusagt. Wenn du dann aktiv wirst, geht es darum, anzuerkennen und zu erkennen, was genau du kreieren kannst (z.B. Know-how, Kontakte, Mittel und Wege), du kannst die Ergebnisse deiner Kreativität empfangen und davon profitieren.

Eine weitere Herausforderung, mit der wir häufig konfrontiert sind, ist die Schuld. Schuld schlägt dann zu, wenn du die Freude, deine persönliche Macht zu leben, als falsch empfindest: In solchen Momenten betrachtest du das Gute, das du geschaffen, ausgedrückt und empfangen hast, mit einem Gefühl von Scham anstatt von Freude. Schuld resultiert aus dem falschen individuellen und kollektiven Glauben, dass dein Licht nicht erstrahlen sollte.

Warum solltest du annehmen, dass dein Licht nicht leuchten darf? Ich vermute, es liegt daran, dass eine Autorität, der du Macht gegeben hast, dir das gesagt hat. Als du ein Kind warst, musstest du deine Macht an Autoritätspersonen, wie Eltern und Betreuer, abgeben. Wenn sie dir beibrachten, dein Licht zu dämpfen (vielleicht indem sie dir sagten, dass du »zu viel, zu laut, zu sehr was-auch-immer« seist), hast du ihnen glauben müssen, weil sie zu diesem Zeitpunkt in deinem Leben Macht über dich hatten. Diese Autorität konnte eine Einzelperson sein, z.B. ein Elternteil, oder eine Organisation, z.B. deine religiöse Tradition.

In Wahrheit ist es dir sehr wohl erlaubt, Anmut und Leichtigkeit zu erfahren – auch dann, wenn Menschen um dich herum kämpfen müssen. Tatsächlich ist es sogar hilfreich, dies zu tun. Stell dir vor, du bist wie ein Leuchtturm, der anderen, die im Sturm gefangen sind, mit seinem Licht leuchtet: Sie brauchen dein Licht.

Du magst die Sorge haben, dich von anderen zu entfremden wenn du dein Licht leuchten lässt. Aber, wenn du vor Lebendigkeit strahlst, inspirierst du andere, es dir gleich zu tun. Überleg mal, es gab sicher jemanden, die/der dich inspiriert hat, den Weg der Erleuchtung zu beschreiten. Was wäre gewesen, wenn diese Person sich entschieden hätte, nicht zu strahlen?

Sich mit anderen Menschen zu verbinden, die die dem gleichen Pfad folgen, kann dir helfen, deine Schuldgefühle zu überwinden. Wenn du auf andere Menschen zugehst, erfährst du Gemeinschaft und Unterstützung. Diese Gleichgesinnten werden deine innere Aufruhr verstehen und mit dir feiern, wenn du deinen Traumberuf manifestierst oder den Schmerz deiner Scheidung ziehen lässt.

Vor kurzem war ich zu einem Mädels-Wochenende in der berühmten Domstadt Speyer am Rhein. Zwei Tage lang sprachen wir über alles Mögliche, von Astrologie über Energieheilung über Coaching bis hin zur Fußreflexzonenmassage. Wie die Teenager stapelten wir uns gegen Mitternacht in ein Bett, um Doreen Virtue’s Goddess Guidance Orakel-Karten durchzugehen. Dieses Wochenende lud uns alle mit Lebendigkeit auf. Indem wir einander mitteilten, indem wir die Geschichten der anderen über Veränderungen und Herausforderungen hörten, wurden unsere Ängste über das neue Territorium, das jede von uns auf ihrem Weg zur Erleuchtung erforschte, besänftigt.

Auf dem Weg zur Erleuchtung geht es darum, nach innen zu gehen und sich auf ganz persönliche Weise mit der eigenen Macht zu verbinden. Gleichzeitig hilft uns die Unterstützung von Gleichgesinnten, noch mehr Licht zu kanalisieren. Als ich den Artikel von Mandy Stadtmiller las, sah ich meine eigene Geschichte. Ich stampfte auf und rief: »Genau dasselbe hätte auch ich schreiben können!« In solchen Augenblicken und im Austausch mit anderen erkenne ich, dass ich in meinem Bestreben, glücklicher zu werden, nicht allein bin.

Schuldgefühle darüber, eventuell Familienmitglieder, Freunde und sogar einen großen Teil der Menschheit »zurückzulassen«, ist eine der größten Herausforderungen auf dem Weg der persönlichen Ermächtigung. Das kann uns manchmal das Gefühl geben, dass wir am Ende alleine dastehen werden. Aber die Realität ist die, dass man nie wirklich allein ist, da neue Menschen, die auf demselben Weg sind, in dein Leben kommen werden.

Lass dein Licht eingeschaltet, egal was passiert. Deine Lieben und schließlich der Rest der Welt werden ihr Licht dann einschalten, wenn sie bereit dafür sind.

Die letzte allumfassende Herausforderung, die ich identifiziert habe, ist der Widerwille, der dich in dem Augenblick überkommt, wenn du dich für alte, nicht unterstützende Muster entscheidest, statt für neue, die deine wachsende Beziehung zu deiner Seele und das Verständnis für deine Seele fördern. Diese Abneigung kann aus bloßer Gewohnheit resultieren, oder aus dem Widerstand, ein Leben in Freiheit und Kreativität zu führen, oder aus kollektiven Überzeugungen in Bezug auf persönliche Macht. Stell dir zum Beispiel vor, dass du nach der Kindererziehung wieder arbeiten willst. Du träumst davon, der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Deine Idee ist es, das, was du als Elternteil gelernt hast, anzuwenden, indem du ein Netzwerk von Erwachsenen schaffst, das Kindern in Not Online-Nachhilfe anbietet. Aber du tust es nicht. Wo also liegt das Problem? Bist du zu bequem (d.h. in deinen Gewohnheiten verhaftet)? Hast du Angst davor, deine Freiheit und Kreativität auf neue Weise auszudrücken? Oder hält dich irgendeine Glaubensvorstellung davon ab, etwas zu unternehmen (z.B. »Mein Platz ist zu Hause«)? Selbstbefragung, Coaching oder die Unterstützung durch gute Freunde können dabei helfen, deine Vorbehalte zu überwinden und aktiv zu werden.

In tiefer Verbindung mit der Kraft zu leben, die dich geschaffen hat, bedeutet für die meisten Menschen Neuland. Heute, in einer Zeit des relativen Friedens und des Fortschritts, gehörst du zu den mutigen Menschen, die einen Spalt im Tor sehen und sich trauen, hindurchzugehen. Du blickst zurück auf die vielen hinter dir und auf die wenigen vor dir auf dem Weg. Puh! Diesen großen Schritt zu tun, bedarf des Mutes. Schließlich weiß man nicht, was sich auf der anderen Seite befindet.

Du übst dich darin, neue Überzeugungen zu leben, die sich gegen kollektive Überzeugungen richten, die oft seit Jahrhunderten vorherrschen. Dein persönliches Energiesystem erhält Informationen aus deiner Umgebung. Unabhängig davon, wie deine Eltern dich erzogen haben, befindet sich deine Aura im Ozean der Energie kollektiver Werte und Ansichten. Wir nehmen diese wahr und glauben, dass es unsere eigenen Überzeugungen sind. So haben mich beispielsweise meine Eltern stets ermutigt, selbstbestimmt zu leben – dennoch falle ich manchmal bei der Arbeit und zu Hause in traditionelle weibliche Muster zurück, die mir nicht dienlich sind. Ich muss mich immer wieder selbst daran erinnern, die Energie in meinen Beziehungen im Gleichgewicht zu halten. Wenn du dich dabei ertappst, dass du auf eine Weise handelst, die nicht mit deinen wahren Wünschen übereinstimmt, frage dich: »Handle ich nach Überzeugungen aus dem kollektiven Umfeld?«

Traditionelle religiöse Ansichten und wissenschaftliche Vernunft bieten in der Regel keine Unterstützung für eine individuelle, erfahrungsbasierte Beziehung zum Göttlichen. Wenn du dich auf den Pfad deiner Erleuchtung begibst, wirst du akzeptieren müssen, dass manche Leute dich als Ketzer, verrückt, oder beides bezeichnen.

Eine Möglichkeit, wie du deine Abneigung überwinden kannst, ist der Kontakt mit Menschen, die dich inspirieren. Verbringe Zeit mit Leuten, die den gleichen Weg gehen, und überwinde mit ihnen gemeinsam die Hürden und Widerstände. Finde eine:n gute:n Trainer:in, nimm an einem inspirierenden Kurs für positive Selbstentwicklung teil oder besuche eine Yogastunde. Geh an die Orte, an denen du Gleichgesinnte findest. Verlier dich in der Biografie einer historischen Persönlichkeit die positive Veränderungen geschaffen hat, und beobachte, wie deine Abneigung schwindet.

Wie schnell würde der Planet sich wandeln, wenn alle Menschen, die je ein Selbsthilfebuch gelesen haben, über ihre inneren Widerstände hinauswachsen, die eigene Macht beanspruchen und das Leben leben würden, das ihrer Seele entspricht.

Das Verständnis für die Geschichte der Selbsterforschung – das Befassen mit historischen Traditionen und deren Anhängern – kann dir dabei helfen, eine eigene Perspektive zu finden, während du dich bemühst, diese und andere Herausforderungen deiner eigenen menschlichen Existenz anzugehen.

Die Geschichte der Frage »Wer bin ich?«

Die Suche nach Erleuchtung hat ihre Wurzeln nicht nur in asiatischen und schamanischen Traditionen, sondern auch in der traditionellen westlichen Welt Europas und Amerikas. Die Praktiken der Selbsthilfe und Selbstentfaltung und der Wunsch, ohne Vermittler mit dem Göttlichen und der Natur zu kommunizieren, gibt es im Westen seit Jahrhunderten, auch wenn diese Geschichte wenig bekannt ist.

Als ich esoterische Lehren studierte, fühlte ich mich sofort heimisch, und ich fragte mich, warum sie nicht Teil unserer Alltagskultur sind. Internet-Recherchen führten mich zu den akademischen Forschungen von Wouter Hanegraaff, Professor der Geschichte der hermetischen Philosophie an der Universität Amsterdam.

Ich verstehe seine Angaben wie folgt: Auf Spiritualität basierende Selbsthilfepraktiken und das, was manchmal als New Age bezeichnet wird, fallen in die Kategorie der Esoterik. Die Esoterik hat eine lange Tradition, aber sie hat in einer von Religion und Vernunft dominierten Gesellschaft kaum überlebt.

Esoterik in ihrer weiteren Definition bezieht sich auf den Weg, Weisheit in sich selbst zu suchen. Das Wort Esoterik stammt aus dem Griechischen esoterikos, was »der innere Kreis« bedeutet. Esoterik ist das Studium des Selbst: Ich (das Subjekt) forsche oder studiere mich selbst (das Objekt). Das Subjekt und das Objekt sind dasselbe. Wenn du nach einer Antwort auf die Frage »Wer bin ich?« suchst, begibst du dich auf eine esoterische Suche.

Warum ist das wichtig? Ich bin stets auf der Suche nach Beweisen dafür, dass die Suche nach dem Selbst und das Abenteuer des Wegs der Erleuchtung eine globale, kollektive Erfahrung ist, die nicht einer bestimmten Kultur, Rasse oder Geschlecht vorbehalten ist.

Die Esoterik und das Studium des Selbst lassen sich bis in die vorchristliche hellenistische Zeit (323 vuZ – 31 nuZ) zurückverfolgen. Islam, Judentum und Christentum hatten in ihrer jeweiligen Historie esoterische Denkströmungen. Religion, Wissenschaft und Esoterik koexistierten in Europa und bereicherten sich gegenseitig bis etwa 1750, dem Beginn des sogenannten Zeitalters der Vernunft, das (ironischerweise) auch als Aufklärung (englisch: age of enlightenment = Zeitalter der Erleuchtung) bezeichnet wird.

Hanegraaff schreibt, dass »im Zuge der Aufklärung [die Esoterik] fast vollständig aus dem akzeptierten intellektuellen Diskurs und den üblichen Lehrbuch-Narrativen verschwunden ist«. Im Grunde genommen wurde die Esoterik aus den Geschichts- und Lehrbüchern herausgeschrieben. Religion und Wissenschaft nahmen die Vorstellungen von der Welt als einem verzauberten Ort nicht mehr in ihren Unterricht auf. Das Mysterium, das früher eine Verbindung zwischen Wissenschaft und Religion bildete, verschwand.

Seit dem Zweiten Weltkrieg und insbesondere seit den 1990er Jahren, so Hanegraaff, habe sich die Wissenschaft wieder zunehmend mit Esoterik beschäftigt. Der innere Kreis der Macht, die Seele als Quelle der Lebendigkeit, unabhängig von einem religiösen Rahmen, erlebt ein Comeback.

Die Geschichte lebt jetzt in uns

Antoine Faivre, ein Gelehrter der Esoterik und Zeitgenosse von Hanegraaff, legt in seinen Schriften dar, was er als grundlegende Merkmale der Esoterik ansieht. All diese Aspekte habe ich irgendwann auf meiner eigenen Reise selbst erfahren. Im Folgenden paraphrasiere ich einige Ideen aus Faivres Buch Access to Western Esotericism und erkläre, wie sie sich in deiner eigenen Praxis zeigen können.

Sein Begriff Korrespondenz bezieht sich auf das alte Prinzip der Analogie »Wie oben, so unten«. Der Mikrokosmos entspricht dem Makrokosmos. Korrespondenz ist die Grundlage für Lehren wie Astrologie sowie die Deutung von Zeichen und Symbolen. Sehr einfache Beispiele dafür sind die Verknüpfung der Farbe Rosa mit Liebe, oder dass ein glühendes Licht mit Weisheit korrespondiert. Der Engel, der für die Liebe steht, Erzengel Chamuel, wird oft in rosa dargestellt, und der Engel, der für die Weisheit steht, Erzengel Uriel, wird mit der Sonne oder mit einer Fackel porträtiert. Solche Symbole helfen uns, unsere Meditation, Kontemplation und Heilungspraxis zu fokussieren.

In meiner Ausbildung zum Martha Beck Life Coach habe ich gelernt, mit Metaphern zu arbeiten, um wichtige neue Informationen über meine Klienten zu entdecken. Zum Beispiel könnte ich dich fragen: »Welchen Raum in deinem Zuhause magst du am wenigsten, und warum?« Du würdest mir von dem Raum erzählen und detailliert beschreiben, wie du dich in diesem Raum fühlst. Dann würde ich dich fragen: »Wo in deinem Leben fühlst du genau dasselbe?« Volltreffer! Du und ich haben gerade das esoterische Konzept der Korrespondenz angewandt. Wir haben eine Verbindung zwischen deiner unordentlichen Speisekammer und einem unordentlichen Ort in deinem Leben hergestellt.

Die lebendige Natur ist die esoterische Vorstellung, dass die Lebenskraft durch die gesamte Natur fließt. Faivre schreibt: »Das Wort magia, das in der Welt der Renaissance so wichtig war, ruft wahrhaftig die Vorstellung einer Natur hervor, die in all ihren Teilen als essenziell lebendig, bekannt und erfahrbar gesehen wird, und die oft von einem Licht oder einem verborgenen Feuer bewohnt und durchquert wird, welches durch sie hindurch zirkuliert.« Er zitiert eine Interpretation des heiligen Paulus, in der er schreibt: »Auch die leidende Natur, dem Exil und der Eitelkeit unterworfen, wartet darauf, an der Erlösung teilzuhaben«.

Auf deinem Weg zur Erleuchtung fühlst du dich vielleicht dazu berufen, dich inniger mit der Natur zu verbinden. Die meisten meiner Coaching-Kunden äußern den starken Wunsch, mit Tieren zu arbeiten und mehr Zeit in der Natur zu verbringen.

Die Wegbereiterin Clare DuBois, die ich sehr bewundere, hat ihre Arbeit der Idee der lebendigen Natur gewidmet. DuBois gründete die Organisation TreeSisters mit der Mission, den Planeten wieder aufzuforsten. Sie fragt: »Was wird möglich, wenn Millionen von Frauen sich daran erinnern, wer und was wir wirklich sind – und dies dann kollektiv auf die Begrünung unserer Welt ausrichten?« Unter Anwendung des ersten Prinzips der Korrespondenz bietet DuBois auch Kurse zur »Wiederaufforstung der eigenen weiblichen Natur« an.

Einfallsreichtum und Mediation sind weitere Merkmale der Esoterik. Faivre beschreibt die Imagination als »eine Art Organ der Seele«. So wie dein Herz Blut durch deinen Körper pumpt, »pumpt« deine Imagination die schöpferische Kraft der Seele in deinen Geist und dein Leben. Die Bestsellerautorin Sonia Choquette verpackt Faivres Konzept für das moderne Publikum in ihrem Buch Your 3 best Super Powers / Deine 3 besten Superkräfte: Meditation, Vorstellungskraft und Intuition. Sie glaubt, dass diese Praktiken dir die Fähigkeit geben können, ein Leben in Ruhe und Ermächtigung zu führen. Dein Leben kann deine Vorstellungskraft wie ein Spiegel reflektieren, daher ermutigt sie uns, »unsere Vorstellungskraft vollständig, tief und beständig auf das zu konzentrieren, was wir wirklich fühlen und uns für einen längeren Zeitraum wünschen«, um so ihre Kraft zu nutzen.

Faivre bezeichnet Mediation (nicht zu verwechseln mit Meditation) im Kontext der Esoterik als den Gebrauch von Ritualen, symbolischen Bildern, Mandalas und vermittelnden Geistern. Vermitteln bedeutet, sich zwischen zwei Personen oder Dinge zu begeben: Wenn ich z.B. dich mit einer verstorbenen geliebten Person oder einem Engel verbinde, vermittle ich für dich. Bestsellerautoren wie Doreen Virtue und Denise Linn popularisierten Orakelkarten als eine Form der Vermittlung. Wenn du Orakelkarten auswählst, um dich mit göttlicher Führung zu verbinden, wendest du das Konzept der Mediation an. Während ich vor zwanzig Jahren noch spezielle esoterische Buchhandlungen aufsuchen musste, um Engelskarten oder Werkzeuge für Rituale, wie z.B. Salbei, zu finden, bekomme ich heute in jeder beliebigen Buchhandlung Dutzende von esoterischen Kartenspielen und eine breite Auswahl an Utensilien zur Reinigung von Räumen.

Die Erfahrung der Transmutation bezieht sich auf deine Fähigkeit, deinen inneren Zustand durch Praktiken zur Erlangung von Wissen oder Gnosis nachhaltig zu verändern. Faivre betont die Idee, dass man sich nicht nur transformiert, sondern sich tatsächlich von einer Ebene auf eine andere bewegt. Du verwandelst oder alchimierst dich in ein neues Du, während du ein tieferes Wissen über dich selbst und die Welt um dich herum entdeckst. Du übernimmst die Verantwortung für deinen Weg. Du erkennst und empfängst die Weisheit des Pfades. Während du dich durch den Strom der Verantwortung, des Erkennens und Empfangens schraubst, veränderst du dich nicht einfach nur: Du verwandelst dich und erreichst eine neue Ebene deines erleuchteten Selbst.

 Wie bereits erwähnt, kann ich bezeugen, dass ich jedem dieser Merkmale in meinen eigenen Erfahrungen mit der Esoterik begegnet bin. Meine eigene Reise zur Erleuchtung begann, wie für so viele, auf unerwartete Weise.

Wenn du mir vor zwanzig Jahren gesagt hättest, dass ich Yogalehrerin, Life Coach und Seelenexpertin werden würde, hätte ich dir niemals geglaubt! Eine Führerin für Menschen zu werden, die sich mit ihrer kreativen Magie verbinden wollen, war ein Zickzack-Pfad mit Höhen und Tiefen, Veränderungen und Herausforderungen.

Vor zwanzig Jahren begann ich nach meinem Studium der Betriebswirtschaftslehre eine Karriere als Aktienanalystin bei einer kleinen Handelsbank in der Frankfurter Innenstadt. 1997 gingen die Aktienkurse nur in eine Richtung: nach oben! Ich reiste durch Deutschland und Europa, um das Top-Management von aufstrebenden Technologie- und Medienunternehmen zu besuchen. Teil meiner Arbeit war der Besuch des internationalen Medienfestivals in Cannes, wo ich Bootsfahrten genoss, Austern schlürfte und in schicken Hotels auf der berühmten Croisette tanzte. Ich habe sogar einen echten Prinzen geküsst (aber das ist eine Geschichte für ein anderes Buch).

Als die Aktienanalyse mich zu langweilen begann, ergriff ich die Gelegenheit und arbeitete für eines der Medienunternehmen, die ich als Analystin betreut hatte. Aber in dieser neuen Position sah ich die Zahlen des Unternehmens von innen und wurde zum ersten Mal Zeugin der Lügen, die einige Monate später auf den Märkten sichtbar werden sollten.

Im Jahr 2001 begann die Technologieblase zu platzen, und ich suchte Zuflucht bei einem übergroßen Industrie-Giganten, der die Marktturbulenzen überleben würde. Es hätte das Karriere-Jahr meines Lebens werden sollen – ich hatte einen neuen Job, und ich bestand die zweite Stufe der Prüfung zum Chartered Financial Analyst, eine strenge Branchenqualifikation auf höchstem Niveau. Am Wochenende nach der Prüfung schickte mich mein Unternehmen zu einem Management Assessment Center.

Aber ich hatte ein Geheimnis: Seit einigen Monaten litt ich an Menorrhagie und vor kurzem wurden bei mir Myome und Endometriose diagnostiziert. Eine schlecht durchgeführte Operation verschlechterte meinen Zustand nur, und ich verlor täglich Blut. Am ersten Tag im Assessment Center wurde ich so schwach, dass ich ins Krankenhaus musste. Es endete damit, dass ich mehrere Wochen krankgeschrieben wurde.

Eine Reise, die das Leben verändert

Meine Mutter, eine examinierte Krankenschwester, flog nach Frankfurt, um mich zu unterstützen, und wir suchten den besten Spezialisten in einem renommierten Krankenhaus auf. Der Leiter der gynäkologischen Abteilung empfahl mir eine Hormonbehandlung, um mich vorzeitig in die Wechseljahre zu versetzen, und dann eine Operation zur Entfernung der Myome.

Ich war neunundzwanzig Jahre alt. Als ich über seinen Vorschlag und die Konsequenzen für mein Leben nachdachte, rief eine Stimme in mir: »Nein, nein, nein! Das ist nicht mein Weg«.

Ich wusste es noch nicht, aber Hilfe war schon unterwegs.

Eine Freundin aus Italien, ich werde sie Maria nennen, hatte eine Reiki-Ausbildung der Stufe 1 absolviert. Als Maria von meinen Schwierigkeiten hörte, sagte sie mir, dass ihr Reiki-Meister ein mächtiger Heiler sei, und dass er mir helfen könne. In Ermangelung anderer Möglichkeiten willigte ich ein, ihn zu treffen.

Wir waren vier Frauen auf einer Mission – meine Mutter, Maria, ihre Mutter und ich, pilgerten in eine kleine italienische Stadt, um besagten Heiler zu treffen. Manchmal fragen mich Leute, ob ich hoffnungsvoll oder skeptisch war. Wie du dir vorstellen kannst, war mein Körper erschöpft, und mein Geist müde von so vielen Arztbesuchen und von meinem neuen Job. Ich hatte eigentlich weder Hoffnung noch Skepsis. Die Anwesenheit meiner Mutter und meiner Freunde sowie deren Hoffnung und Neugierde gaben mir Kraft. Vielleicht weil ich katholisch erzogen worden war und von den Wundern Jesu und der Heiligen gehört hatte, war ein Teil in mir offen für die Vorstellung, dass auch ich ein Wunder erleben könnte.

Während wir reisten, füllte sich mein Geist mit imaginären Bildern eines frommen, bärtigen Mannes in einem langen Gewand, und einem von Kerzenlicht durchfluteten Heilungsraum mit Heiligenbildchen. Ich lege mich entspannt hin, er legt mir seine Hände auf und rezitiert Beschwörungsformeln. Ein Lichtfunke leuchtet auf, Blitze ziehen durch meinen Körper, und nach einem kräftigen Schütteln werde ich geheilt …

Unnötig zu erwähnen dass es ganz anders kam. Wir zwängten uns stattdessen zu fünft in eine Einzimmerwohnung. In der ersten Stunde erzählte der große und charmante Mann meiner Freundin und ihrer Mutter Witze auf Italienisch (die ich nicht verstand). Wir behielten derweil unsere jeweiligen Plätze in dem winzigen Raum, meine Mutter und ich quetschten uns auf einem winzigen Zweiersofa zusammen. Irgendwann verlagerte sich das Gespräch auf unser Anliegen, und der Heiler begann, sowohl meine Mutter, als auch mich zu behandeln.

Zuerst brachte er uns in einen Alpha-Zustand – einen entspannten Geisteszustand, der einem milden Tagtraumraum gleicht, in dem du präsent bist, während dein Fokus sanft bleibt. Von diesem entspannten Geisteszustand aus begann er, uns auf eine visuelle Reise zu einem nicht-physischen Ort zu führen, an dem unsere Körper bereits geheilt waren. Er nannte diesen Raum einen ätherischen oder himmlischen Tempel. Dann stellte er sich vor, mit dem messerscharfen Fokus eines Chirurgen die beschädigten, ungesunden Teile unseres Körpers gegen neue auszutauschen. Der Heiler rief dann die Unterstützung von nicht-physischen Helfern an, von denen er uns sagte, sie seien Engel und aufgestiegene Meister.

Die Reise endete damit, dass wir unsere Seelen baten, unsere verletzten Körper mit unseren neuen, geheilten Körpern zu überschreiben. Uns wurde gesagt, dass wir diese »überschreibende« Visualisierung während der nächsten zwei Wochen täglich so oft wie möglich wiederholen sollten. Die Heilungssitzung endete, und er sagte, die Blutung würde in vier Tagen aufhören. Du denkst jetzt vielleicht: »Vier Tage! Das hast du ihm geglaubt?« Während der geführten Visualisierung bemerkte ich Verschiebungen in meinen Körperempfindungen, weg von Traurigkeit und Schwere hin zu Offenheit, Leichtigkeit und Positivität. Als ich die Visualisierungs-Übungen (meine »Hausaufgaben«) machte, konnte ich diese positive Verschiebung bis zu einem gewissen Grad selbst nachvollziehen. Ich musste dem Heiler nicht blind vertrauen, denn ich hatte bereits eine positive Erfahrung gemacht. Ich war offen für die Möglichkeit, geheilt zu werden.

Meine Berufung entdecken

Getreu dem Versprechen des Heilers hörten meine Symptome nach vier Tagen auf. Ich brauchte keine harte pharmazeutische Behandlung und keine invasive Operation mehr. Es war ein Wunder!

Der Heiler weihte mich auch in Reiki ein. Ich folgte einer Routine, bei der ich meine Hände auf meinen Körper legte und Ki, die universelle Energie, durch meine Hände dorthin fließen ließ, wo sie gebraucht wurde.

Die erfolgreiche Heilbehandlung regte eine Reihe von Fragen an:

  • Was war bei dem Heiler geschehen und warum hat es funktioniert?
  • Wohin hat uns der Heiler gebracht? Gibt es einen nicht-physischen Ort, der ebenso real ist, wie die physische Welt selbst?
  • Gibt es wirklich Engel und sogenannte aufgestiegene Meister?
  • Ist Glaube oder Offenheit ein notwendiger Teil des Prozesses?
  • Wenn diese Art der Heilung scheinbar so unkompliziert ist, warum suchen dann nicht mehr Menschen danach?
  • Wie sollte sich mein Leben nach einer solch magischen Erfahrung wieder normalisieren?

Als ich diesen Mann aufsuchte, wusste ich nichts über Energiearbeit oder -heilung. Wegen meines ernsten Zustands hielt ich auch nicht inne, um zu überlegen, ob ich überhaupt an Seelen-, Heil- und Energiearbeit glaubte oder nicht. Nachdem ich jedoch die Glückseligkeit des Heilreichs, in das er uns mitnahm, und die körperliche Wohltat der Sitzung erfahren hatte, wusste ich, dass ich anderen Menschen auf der Seelenebene auf dieselbe Weise helfen wollte, wie mir geholfen worden war.

Die Kraft der Seele finden

Nach der Begegnung mit dem Heiler lenkte ich meine Aufmerksamkeit weg vom Studium der Wirtschaft und Finanzen und richtete meine akademische Neugier auf Esoterik und Heilung. Ich tauchte in Bücher ein wie Hands of Light von Barbara Brennan, und ich fand in Frankfurt eine Reiki-Meisterin – eine Frau mit langen, verrückten Haaren und ebenso langen und verrückten Fingernägeln. Sie erklärte mir die Welt der Energiearbeit. Nachdem ich die Abschlussprüfung als Chartered Financial Analyst abgelegt hatte, machte ich mir das Geschenk, eine Astrologie-Schule zu besuchen.

Mein Weg zur ausgebildeten Beraterin und Coach für Energie-Arbeit erwies sich als schwieriger, als gedacht. Zurückblickend weiß ich, dass ich an einer hochfunktionellen Depression litt. Zum Zeitpunkt der Heilung war ich in eine miserable Partnerschaft verstrickt, und es dauerte weitere fünf Jahre, sie zu beenden. Nach einiger Zeit dann fand ich einen neuen Partner, mit dem ich eine Familie gründen wollte. Ich kämpfte mit jahrelanger Unfruchtbarkeit und erlitt zwei Fehlgeburten. Im Zuge dieser schrecklichen Verluste musste ich feststellen, dass meinen damaligen Freundschaften die Tiefe fehlte, um mich zu unterstützen. Puh!

Das Leben hat mich so sehr auf die Probe gestellt, dass ich mich schließlich nirgendwo anders hin mehr wenden konnte, als zu der Kraft, die mich geschaffen hat. Ich sagte mir: »Wenn ich am Leben bin, muss es eine Kraft geben, die will, dass ich hier bin. Und wenn ich in diesem Leben mein Glück finden soll, dann wird diese Kraft mich dorthin bringen.«

Sich selbst und anderen dienen

Ich werde im Verlauf dieses Buches mehr von meinem eigenen Weg der Heilung und der Verbindung mit meiner Seele erzählen. Eine Sache, die ich in den letzten fünfzehn Jahren gelernt habe, ist die, dass jede:r die Fähigkeit erwerben kann, Energie und Heilung zu lenken. Energiearbeit ist ein Handwerk, das man erlernen kann. Der Heiler wandte Heiltechniken an, die er gelernt, praktiziert und gemeistert hatte. Er hatte seine eigenen Lehrer:innen, die ihn auf seiner Reise begleiteten. Er zeigte mir, dass man sich selbst und andere heilen kann, wenn man übt und gute Lehrer:innen findet.

Möchtest du von einem Ort der persönlichen Befähigung aus mit Veränderungen und Herausforderungen arbeiten? Dann schlage ich vor, dass du deine Aufmerksamkeit kontinuierlich auf diesen Prozess richtest. Wie bereits erwähnt, wendest du die drei Stärken –Verantwortung, Anerkennung und Empfangsbereitschaft – höchstwahrscheinlich bereits an, ohne dir dessen bewusst zu sein, genauso wie ich selbst damals. Als ich Hilfe brauchte, übernahm ich die Verantwortung, den Heiler aufzusuchen. Ich buchte die Flüge, verbrachte Zeit mit ihm und arbeitete mit den Techniken, die er mir gab. Ich war bereit, Heilenergie zu empfangen und mich auf seine Absicht auszurichten. Meine Heilung führte zu der Erkenntnis, dass auch ich anderen dienen will.

Und du kannst dasselbe tun. Wenn du Verantwortung für dich selbst übernimmst, deine Wahrheit erkennst und die Gabe der Einsicht empfängst, wirst du dich deiner Seele und deiner wahren Berufung zuwenden.

Im Laufe der Jahre habe ich Hunderte von Menschen getroffen, die Selbsthilfe, Selbstentwicklung und moderne spirituelle Praktiken verfolgen. Jede:r einzelne hat eine eigene Geschichte des Wandels und der Herausforderung erzählt – der Katalysator für die Suche nach Antworten und die Kraft, Schmerz und Leid zu heilen und zu transformieren. Nach der anfänglichen Suche erlebten die meisten Menschen eine Phase der Klarheit, Fülle und Harmonie in ihrem Leben.

In den meisten Fällen flacht einige Zeit nach einer solchen persönlichen Transformation – einem »Aha-Moment«, in dem sozusagen der Lichtschalter umgelegt und eine Wahrheit enthüllt wird – die Spannungskurve aus diesem Wandel irgendwann ab; so war es auch bei mir. Die nächste Gelegenheit zur persönlichen Transformation beginnt dann auf einer neuen Ebene. Es ist wichtig zu verstehen, dass sich Zeiten der Klarheit mit Zeiten von Trübheit abwechseln. Für die meisten Menschen gibt es nicht die eine große Transformation, auf die unmittelbar ein unbeschwertes Leben folgt. Lernen ist ein Prozess. Die trüben Zeiten – wenn sie transformiert werden – enthüllen ein neues Potenzial.

Dies ist der Weg dessen, was ich die 3 R’s, die drei Stärken genannt habe: Das Leben eines spirituell Suchenden scheint sich spiralförmig Runde um Runde durch Herausforderungen und Veränderungen zu drehen, gefolgt von dem Kreislauf, persönliche Verantwortung zu übernehmen, sich zu öffnen, um die Wahrheit hinter dem Licht zu erkennen, und dann die Weisheit hinter der Herausforderung oder der Veränderung zu empfangen.

Ich stelle mir gerne vor, dass diejenigen, die sich jetzt auf den Weg zur Erleuchtung machen, auf einem Pfad vorankommen, der weniger holprig ist, als er es für ihre Vorgänger war. Der evolutionäre Prozess den du jetzt erlebst – Veränderung und Herausforderung, Verantwortung durch Selbsthilfe, Anerkennung und Empfangsbereitschaft – hilft, den Weg für diejenigen zu ebnen, die sich uns auf dem Weg anschließen und folgen werden.

In diesem Stadium stellen viele von uns nicht mehr in Frage, ob es ein kreatives Licht gibt, das uns leitet. Wir wissen, dass es das gibt. Wir haben ein gewisses Maß an Interaktion mit ihm erlebt. Wir konzentrieren uns jetzt darauf zu erforschen, wie wir das Licht dazu bringen können, heller und beständiger zu leuchten.

Lektion 1 · Überlegungen für dein Tagebuch / Journaling

  • Kennst du eine vergleichbare Geschichte wie die von Mandy Stadtmiller? Wie lautet sie?
  • Hast auch du eine Liste von Selbsthilfe- und Selbstentwicklungsbüchern, die du anderen Menschen empfehlen möchtest? Welches sind deine drei Favoriten und warum?
  • Auf welche Weise hast du bereits das Licht deiner Erleuchtung eingeschaltet?
  • Betrachte »Macht über« versus »Macht durch«. Findest du Beispiele dafür in deinem eigenen Leben?
  • Wer oder was zeigt dir die Energie der Lebendigkeit in deinem Alltag?
  • Wessen Dalai Lama bist du? (Komm schon, keine falsche Bescheidenheit …)
  • Wie hast du die drei »R’s« erlebt: Verantwortung, Anerkennung und Empfangsbereitschaft?
  • Wie hast du die vier Herausforderungen erlebt: Bedauern, Zweifel, Schuld und Widerwillen?
  • Stell dir vor, du erzählst einem Fremden auf einer Party, dass du auf dem Weg zur Erleuchtung bist. Wie würdest du deinen Weg beschreiben?
  • Wie unterstützt dein säkulares und dein weltliches Umfeld aktuell deine Erleuchtung?
  • Spielt es für dich eine Rolle, ob sich dein Weg zur Erleuchtung in den Traditionen deiner Kultur widerspiegelt? Warum oder warum nicht?

Lektion 2